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Frieslands Tonerde inspiriert Künstler bei Neuenburger Kunstwoche

Die 42. Neuenburger Kunstwoche bot ein beeindruckendes Spektrum aus Kunst und Geschichte. Fünf Künstler interpretierten die regionale „Tonerde“ mit faszinierenden Werken.

Gösta Berwing (NWZ)

Neuenburg - Mit einem stimmungsvollen Abschlussfest ging am Sonntag die 42. Neuenburger Kunstwoche auf dem Rauchkatengelände zu Ende. Eine Woche lang hatten fünf Künstlerinnen und Künstler unter freiem Himmel gearbeitet und dabei die „Tonerde“ – ein für die Region Friesland prägendes Material – in den Mittelpunkt gestellt.

Organisatoren zufrieden

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Kunstwoche. Die Künstler haben das Thema Ton in völlig unterschiedliche Richtungen interpretiert – genau das war unser Ziel“, zog Dr. Hans-Martin Peter, Vorsitzender des veranstaltenden Kunstvereins Bahner, Bilanz. Unter rund 60 Bewerbungen hatte der Verein fünf Kunstschaffende ausgewählt. Ihre Werke reichten von filigranen Figuren aus „Paperclay“ über großformatige Skulpturen bis hin zu Porträts mit lokalem Bezug.

Besonders eindrucksvoll war das Zusammenspiel von Material, Geschichte und Region. So widmete sich Ellen Baumbusch in einer Porträtarbeit dem Klinkerbaron August Lauw, während Dörte Michaelis mit Klinkerrohlingen der Ziegelei Uhlhorn experimentierte. Katharina Sanke brachte Arbeiten aus Porzellan und Ton mit und nutzte einen Schnellbrennofen direkt vor Ort. Brigitte Barten zeigte filigrane Objekte aus einer Mischung aus Ton und Zellulosefasern, und Thomas Weber schuf verschlungene Strukturen, die als Sinnbild für die Vergänglichkeit gelesen werden konnten.

Auch der Austausch unter den Künstlern sorgte für Begeisterung. „Wir waren eine sehr nette Truppe, hilfsbereit und kreativ – das hat richtig Freude gemacht“, berichtete Dörte Michaelis. Ihre Kollegin Ellen Baumbusch ergänzte: „Man geht geometrisch und handwerklich an die Arbeit, und trotzdem entsteht dabei am Ende eine Persönlichkeit in Ton. Das ist spannend.“

Arbeit mit Schülern

Einen wichtigen Teil der Kunstwoche bildete erneut die Arbeit mit Kindern. Insgesamt 150 Schülerinnen und Schüler der Grundschule Neuenburg besuchten die Künstler. Unter Anleitung von Elke Siems und Sonja Wachter entstanden acht Gemeinschaftswerke, die im Rahmen der Abschlussveranstaltung versteigert wurden. Auf Wunsch der Kinder ging der Erlös an das Tierheim in Wilhelmshaven sowie an ein Kinderhospiz.

Zetels Kulturkoordinator Tim Quathamer betonte die kulturelle Bedeutung: „Die Kunstwoche hat auf hohem Niveau stattgefunden und sie hat es geschafft, die regionale Geschichte des Tons mit künstlerischen Ausdrucksformen zu verbinden.“ Besonders bemerkenswert sei, dass sich sogar Nachfahren des Ziegelei-Gründers August Lauw spontan auf den Weg gemacht hätten, um die Werke vor Ort zu sehen.

Besucher nutzten die Gelegenheit, den Künstlern bei der Arbeit über die Schulter zu schauen, ins Gespräch zu kommen und die fertigen Werke zu bestaunen. Für die nächste Kunstwoche wird bereits über ein neues Thema mit regionalem Bezug nachgedacht, möglicherweise Holz, Eisen oder Glas. Mit Musik, Tee und Kuchen, der Katteker Jazzband sowie viel Kunst endete eine Woche, die die Vielfalt eines alten, aber lebendigen Materials eindrucksvoll sichtbar machte.

 

Ellen Baumbusch
Baden-Württemberg

modelliert und portraitiert, möchte den lokalen Kontext in ihre Arbeit einfließen lassen – vielleicht erschafft sie den Kopf eines Klinkerbarons oder die Skulptur eines Zieglers meistens sind ihre Werke rau und wild, selten geglättet, aber immer menschlich.

Dörte Michaelis
Mecklenburg-Vorpommern

lässt sich von ihrer Umgebung inspirieren, schafft Experimentelles. In Neuenburg möchte sie aus Klinkerrohlingen der Ziegelei Uhlhorn Lebensgroßes schaffen – vielleicht eine Büste, ein Tier, ein Fragment eines Menschen. Frisch gepresste Formen werden zu Figürlichem.

Thomas Weber
Baden-Württemberg

Brigitte Barten
Hooksiel

Ihre Arbeiten entstehen aus Ton und Zellulose: Paperclay eröffnet der Künstlerin Freiheiten, die gestalterisch kaum Grenzen kennt. Vielleicht sehen wir in Neuenburg ein Wandobjekt, eine Kleinplastik oder Kugelobjekte

Catherin Sanke
Sachsen

kreiert nicht nur keramische Objekte aus Ton und diversen Erden mit bemalten Oberflächen; sie fordert Momente des ungeplanten, spielerischen Zufalls heraus. Mit ihrem Schnell Brennofen spielt sie mit dem Material und lässt uns an der Entstehung ihrer Kunst teilhaben. 

schafft filigrane Gespinste, verschlungene Objekte mit Tonsträngen und Kugeln, die er mit Farbe zum Leben erweckt. Gesponnene Netzwerke werden zu Raumgewächsen und erinnern an verrinnende Zeit. 



Rauchkate am
 Neuenburger Schloss 
Hier wurde während der Woche schon intensiv modelliert. Aus den Elementen der Natur entstehen einzigartige Formen, die zu Kunstwerken  verschmelzen.

Wir danken unseren Förderern und Sponsoren. 

 

 

Gemeinde Zetel

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